Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren 

Die Bildgebung ist ein weiterer wichtiger Teilschritt in der Diagnostik. Durch verschiedene, bildgebende Verfahren, können wir uns von der Gesamtsituation einen besseren Eindruck machen und den Behandlungsplan dementsprechend darauf abstimmen. Wir bedienen uns dabei in der Regel gleich mehrerer Verfahren, um ein gutes Rundumergebnis zu erzielen und die Behandlung so individuell wie möglich zu gestalten.

Im Folgenden möchten wir Ihnen diese bildgebenden Verfahren einmal im Einzelnen vorstellen.


Fotoanalyse

Bei der Fotoanalyse machen wir in regelmäßigen Abständen ein Foto vom Patienten. Frontal und von der Seite. Gerade bei schweren Kieferfehlstellungen zeigen sich in der Seitenansicht sehr gut die Veränderungen. In der Frontalansicht werden vor allem Zahnfehlstellungen und deren Verbesserungen im Frontzahnbereich sichtbar.

Besonders unsere Patienten schätzen die Fotoanalyse, bietet sie ihnen doch im späteren Verlauf der Behandlung einen direkten Vorher-Nachher-Vergleich. Die Fotoanalyse hat aber auch noch andere, wichtige Funktionen.

Die Frontalaufnahme, bei der sie einmal Lächeln und einmal ernst schauen, dient uns dazu, Gesichtsasymmetrien zu erkennen und uns ein Bild von der sogenannten Lachlinie zu machen. Die Lachlinie ist der Schwung der Frontzahnreihe in Relation zum Lippenbogen der Unterlippe.

Bei der Profilaufnahme erkennen wir, inwieweit Kieferfehlstellungen Einfluss auf das Aussehen des Gesichts und die Mimik nimmt.

Bei einigen Befunden fertigen wir auch Fotoaufnahmen des Mundinneren an. Sollte dies bei Ihnen oder Ihrem Kind der Fall sein, werden wir Ihnen individuell das Ziel dieser Fotoanalyse erklären.


Orthopantomogramm

Ein Orthopantomogramm, kurz OPG, ist eine zweidimensionale Röntgenaufnahme. Sie gibt uns einen Überblick über den aktuellen Stand des Zahnwechsels, wie und wo kommende Zähne im Kiefer angelagert sind und wie es um die Weisheitszähne steht. Besonders diese müssen bei der kieferorthopädischen Behandlung berücksichtigt werden, denn sie brauchen ausreichend Platz. Ist dieser nicht vorhanden, kann über eine Ziehung der Zähne nachgedacht werden.

In der Regel fertigen wir im Laufe der Behandlung in regelmäßigen Abständen neue Orthopantomogramme an.


Fernröntgenseitenbild

Neben dem Orthopantomogramm, das eine Frontalsicht abbildet, fertigen wir auch ein Fernröntgenseitenbild. Bei diesem können wir die Neigungswinkel der Zähne im Kiefer und das Gesicht im Profil betrachten. Das gibt uns die Möglichkeit, die Lage von Unter- und Oberkiefer zueinander zu erkennen und bei der Behandlung zu berücksichtigen.


Digitale Volumentomographie

Die Digitale Volumentomographie (DTV) ist ein hochmodernes Röntgenverfahren. Mit diesem Verfahren können dreidimensionale Aufnahmen erstellt werden, die uns noch eine differenziertere Diagnostik ermöglichen. Beispielsweise gewinnen wir durch die Digitale Volumentomographie einen Eindruck über die Breite des Kieferknochens. Auch den Verlauf von wichtigen Nervenbahnen können wir bei der DTV sehen, was bei einigen Befunden, zum Beispiel, wenn eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) möglich ist, sinnvoll sein kann.


Handröntgen

Kieferorthopädische Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen müssen das Wachstum der jungen Patienten berücksichtigen, denn natürlich hat dieses auch Einfluss auf den Kiefer. Oft können wir das Wachstum sogar positiv für eine kieferorthopädische Behandlung nutzen.

In welcher Wachstumsphase sich ihr Kind gerade befindet, können wir an der Wachstumsfuge der Hand erkennen. Deswegen gehört bei einer kieferorthopädischen Behandlung von Kinder und Jugendlichen auch das Handröntgen dazu, sofern dies diagnostisch relevant ist. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn eine Unterkieferlage korrigiert werden soll.

Das Handröntgen kann auch lange vor einer kieferorthopädischen Behandlung sinnvoll sein. In manchen Fällen kann das Wachstum eine Kieferfehlstellung noch weitgehend alleine verändern. Der geeignete Behandlungszeitpunkt ist es dann, wenn eine oder alle Wachstumsphasen abgeschlossen sind.

In einigen Fällen können wir auch die Behandlungsdauer und eine Prognose in etwa abgeschätzt werden. Setzen wir das Handröntgen während einer kieferorthopädischen Behandlung ein, können wir die Behandlungsschritte noch einmal überprüfen und ggf. anpassen. Sollte aus kieferchirurgischer Sicht nach dem 16. Lebensjahr eine Operation notwendig sein, dient das Handröntgen in diesem Fall dazu, sicher zu gehen, dass das Kieferwachstum komplett abgeschlossen ist.